Soziale Medien und psychische Gesundheit junger Menschen

The U.S. Surgeon General’s Advisor (2023) Social Media and Youth Mental Health

Geahnt schon lange, gewusst vielleicht, war ich doch unsicher, denn irgendwie fehlte eine gewichtige Stellungnahme. Es gab niemanden, keine über alle Kritik erhabene Persönlichkeit, keine angesehene Organisation mit umfassendem wissenschaftlichem Hintergrund und gesellschaftlicher Achtung in einem demokratischen Staat, die sich kritisch mit der Digitalisierung auseinandersetzen.

Mit der Veröffentlichung des Surgeon General zu dem Thema „Social Media and Youth Mental Health“ gehört dieser Mangel der Vergangenheit an. Der Surgeon General begründet seinen „Advisory“ mit: „eine öffentliche Erklärung, in der gefordert wird, die Aufmerksamkeit des amerikanischen Volkes auf ein dringendes Problem der öffentlichen Gesundheit zu lenken.

Der Text ist umfangreich, weil außerordentlich differenziert, diesen in englischer Sprache zu lesen, birgt die Gefahr, Wesentliches zu überlesen. Wir haben den Text übersetzt, wir haben die in dem Text aufgeführten Empfehlungen übersetzt und als Anlagen angefügt. Sie können diese ausdrucken und aushängen.

The U.S. Surgeon General’s Advisor (2023) Social Media and Youth Mental Health
Übersetzung: Gutachten U.S. Surgeon General zu Mental Health (deutsch).

Eine Anmerkung

Wenn es um Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen geht, so ist ganz besondere Vorsicht bei Zugeständnisse und Empfehlungen anzuwenden. Ich bin eher konservativ und entscheide mich im Zweifel eher dagegen. Die Wissenschaft zu Medien ist kontrovers, Evidenz bedeutet nicht Eindeutigkeit. Kritische Wissenschaft zu Medien wird in den politischen Entscheidung zu wenig berücksichtigt.

In dem „Advisory“ des Surgeon General gibt es auch Empfehlungen an die Politik, die Medienindustrie, die Lehrkräfte und die Wissenschaft. Eben nicht nur Empfehlungen an die User und die Eltern, die nach dem Willen von Politik und Medienindustrie immer dann schuldig sind, wenn die Digitalisierung in die Katastrophe führt.  Unmittelbaren nach der Veröffentlichung des „Advisory“ gab es keine Übersetzung ins Deutsche. Nach zwei Wochen war eine Übersetzung mit Google vorhanden. Mein  Zeitaufwand schien nutzlos – bis ich die Übersetzung genauer las und feststellte, dass die Übersetzung der Empfehlungen vollständig fehlen. Es mag sein, dass diese nun nachgeliefert werden, dennoch achten Sie bitte auf korrekte Übersetzung.

Dr. med. Uwe Büsching